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FBDi: Marktzahlen für Q2/2021

13. August 2021

Deutsche Bauelemente-Distribution erlebt massiven Nachfrageschub

Die Marktzahlen der Distribution im 2.Quartal 2021 (Quelle: FBDi)

Erste Konsequenzen der Bauteileknappheit zeigten sich im zweiten Quartal des Jahres. Die im FBDi registrierten Distributoren verzeich­ne­ten von April bis Juni 2021 einen Umsatz­zu­wachs von 17,5% auf 802 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum explodierte der Auftrags­ein­gang geradezu und erreichte mit 132% Zu­wachs und einem Gesamtvolumen von 1,43 Milliarden Euro zwei neue Rekordmarken. Wie bereits in Q1 bremste die mangelnde Verfüg­bar­keit das Umsatzwachstum erheblich. Die Book-to-Bil-Rate stieg erneut auf unglaubliche 1,79.

Auf Produktebene legten die Passiven Bau­ele­men­te mit 35% auf 104 Millionen Euro deutlich zu, ebenso die Elektromechanik mit 31% auf 112 Millionen Euro.

Die Halbleiter als stärkste Produktgruppe wuchsen »nur« um 11,2% auf 520 Millionen, haben aber einen massiven Zuwachs beim Auftragseingang auf über 1 Milliarde Euro. Elektromechanik-Sen­so­ren wuchsen um 54%, Displays um 3,9%, Stromversorgungen um 28,2% und Baugruppen und Geräte um 43,3%. An der Umsatzverteilung zeigen sich leichte Verschiebungen: Halbleiter nehmen 65% des Umsatzes ein, Passive 13%, Elektromechanik 14%, Strom­ver­sorgungen 4%, die restlichen 4% verteilen sich auf die übrigen Produkte.

FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger:

»Angesichts der absurd hohen Auf­trags­la­ge ist davon auszugehen, dass das Umsatzplus mehr von man­geln­der Verfügbarkeit und Preis­er­hö­hun­gen geprägt war als von echtem Wachs­tum, das sich dann hoffentlich in den nächsten Quartalen ma­te­ria­li­siert. Wieviel von den fast 1,5 Mil­li­ar­den Euro Neuaufträgen real ist, wird sich spätestens nächstes Jahr zeigen, denn ein Großteil davon sind lang­fris­tige Vorbuchungen vieler Kunden, die eine Situation wie jetzt vermeiden wollen.«

Interessanterweise hat sich die Diskussion um Milliardenzuschüsse für 5-nm-Chip-Fabriken wieder etwas beruhigt, so Steinberger:

»Wir nehmen an, dass im Ver­bor­ge­nen weiter an den Poli­ti­kern ge­ar­bei­tet wird, um Milliarden Steuer­ge­schen­ke zu verteilen, aber die Dif­fe­ren­zierung der Dis­kus­sion hat schon begonnen.

Das europäische Problem lässt sich nämlich nicht in Nanometer messen, son­dern im Mangel an in­te­res­santen, massentauglichen Chip­de­signs im Stile von Smartphone- oder Tablet-Prozessoren. Und die rühren daher, dass im Vergleich zu USA, China und Japan hierzulande kaum nen­nens­wert­e Forschungs- und Bil­dungs­struk­tu­ren für Mikroelektronik existieren und ebenso wenig eine In­ves­ti­tions- und Support-Landschaft für Chip-Start-ups.

Solange Sub­ven­tio­nen immer in Groß­un­ter­nehmen ver­sickern, um Dinge zu finanzieren, die diese ohne­hin ma­chen, wird sich das nicht ändern.«

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