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FBDi: Marktzahlen für Q4/2021

03. Februar 2022

Deutsche Bauelemente-Distribution legt um fast 50% zu

Die Marktzahlen der Distribution im 4.Quartal 2021 (Quelle: FBDi)

Auch im vierten Quartal 2021 konnte die deutsche Bauelemente-Distribution überproportional zulegen. Getrieben von der anhaltenden Knappheit an Komponenten stieg der Umsatz um 48,6 Prozent auf 939 Millionen Euro. Wie sehr die Knappheit den Druck auf die Branche verstärkt, kann man an den Zuwächsen bei den Auftragseingängen ablesen. Ein Plus von 103% auf 1,55 Milliarden Euro von Oktober bis Dezember 2021 bringt den Gesamtauftragsbestand für 2021 auf sagenhafte 5,7 Milliarden Euro. Die Book-to-Bill-Rate in Q4 blieb mit 1,65 weiterhin auf Rekordniveau, bei Halbleitern betrug sie sogar 1,8. Im Gesamtjahr 2021 lag der Umsatz mit 3,41 Milliarden Euro um knapp 20% über 2020er Niveau.

Bei den Produkten glich sich im 4. Quartal der eher „verhaltene“ Aufschwung bei Halbleitern wieder aus, diese wuchsen um fast 52% auf 628 Millionen Euro und erreichten damit wieder knapp 67% des gesamten Marktvolumens. Ein überproportionaler Zuwachs fand bei den Auftragseingängen statt, auf einen neuen Rekord von 1,13 Milliarden Euro. Die Passiven legten in Q4 um 49% auf 115 Millionen Euro zu (knapp 13% des gesamten Komponentenmarktes), die Elektromechanik um 38% auf 121 Millionen (knapp 14% des Marktes), die Stromversorgungen um knapp 42% auf 35 Millionen Euro (4%), der Rest an Komponenten, Baugruppen und Systemen summierte sich auf ebenfalls 4% des Marktes.

FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger:

„Wie bereits vorhergesagt, endete 2021 mit einem Plus von knapp 20% beim Umsatz, aber einem Zuwachs von 100% bei den Aufträgen. Ein derartiger Anstieg ist nicht nur einmalig in der fast 20-jährigen Geschichte des FBDi – er ist auch erschreckend: Ein Auftragsstau, Backlog oder wie auch immer man das bezeichnen mag, erscheint völlig unrealistisch, denn weder gab es 2020 einen vergleichbaren Einbruch noch schickt sich die deutsche Industrie an, ihr Geschäft heuer zu verdoppeln. Wir gehen davon aus, dass die Bedarfsplanung der Kunden weit in die Zukunft reicht und eine Absicherung gegen künftige Knappheiten erfolgt ist, die sich nicht gleich wieder beim ersten Entspannungszeichen in Luft auflöst.“

Längerfristig sieht Steinberger erhebliche Wachstumsmöglichkeiten: „Wir reden seit einigen Jahren über eine Vielzahl an Applikationen, die Potential zum Massenmarkt haben, dort aber nur schleppend ankommen (IoT, 5G etc.). Der Wachstumsstau in vielen europäischen Ländern zur nachhaltigen Erneuerung von Infrastrukturen und zur Realisierung einer umweltgerechten Zukunft lässt für unsere Industrie hoffen, die Billion-Sensor-Society benötigt eine Menge Mikroelektronik. Dafür bedarf es aber auch weiterer Zutaten, nämlich Innovationen auf der Forschungs- und Unternehmensseite, die radikaler sind als bisher, und die Europa bzw. Deutschland weiterhin als Exporteure von Innovation und nicht als deren reine Konsumenten sieht. Angesichts des Vorsprungs, den sich vor allem China in einigen Bereichen erarbeitet hat, sehen wir hier auf unserer Seite erheblichen Nachholbedarf.“

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